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Welche Kriterien sind bei der Leerlaufdrehzahl einer Tischbohrmaschine zu beachten?

Eine Tischbohrmaschine ist ein langlebiges Gerät, das die meisten Nutzer nicht allzu häufig kaufen. Dementsprechend schwer fällt dann auch erfahrenen Handwerkern und Bastlern oft der Vergleich der unterschiedlichen Produkte. Dabei ist es gerade bei einem Gerät, das man viele Jahre nutzen will, wichtig, auch wirklich das beste Produkt für die geplante Anwendung zu wählen. Beim Kauf einer Tischbohrmaschine bedeutet das, dass man sich mit einer Vielzahl von, für den Praktiker, oft schwer zu interpretierenden technischen Angaben auseinandersetzen muss. Zu den wichtigsten von ihnen gehört die Leerlaufdrehzahl.

Was ist die Drehzahl?

Der Begriff Drehzahl ist den meisten Nutzern eher vom Automotor als vom Werkzeug her bekannt. Sie gibt die Anzahl von Umdrehungen in einem bestimmten Zeitraum an. Dementsprechend ist sie bei einer Tischbohrmaschine eine Angabe über die Geschwindigkeit der Drehung des Bohrers. Nach ihrer Definition in der Physik korrekt würde sie in Umdrehungen pro Sekunde angegeben. In der praktischen Anwendung in der Technik und im Maschinenbau werden jedoch meist Umdrehungen pro Minute verwendet. Beim Vergleich der Leerlaufdrehzahlen zweier Tischbohrmaschinen, muss daher zunächst überprüft werden, dass auch dieselbe Zeiteinheit verwendet wurde. Ist eine Drehzahl in Umdrehungen pro Sekunde angegeben, ist es am besten sie mit 60 zu multiplizieren, um die häufiger verwendeten Umdrehungen pro Minute zu erhalten.

Weshalb heißt es Leerlaufdrehzahl?

Unter Leerlauf versteht man das Laufen der Maschine, ohne dass sie gerade eine Arbeitsaufgabe ausführt. Die Leerlaufdrehzahl ist also die Anzahl an Umdrehungen des Bohrers während die Maschine nicht bohrt. Sie ist nicht mit der tatsächlichen Drehzahl während des Bohrens identisch, da der Bohrkopf beim Bohren durch die Reibung am Werkstück abgebremst wird. Die tatsächliche Drehzahl beim Bohren ist von der Stärke dieser Reibung anhängig und somit von Material zu Material unterschiedlich. Ist in der Beschreibung einer Tischbohrmaschine lediglich eine mit Drehzahl oder Spindeldrehzahl bezeichnete Angabe zu finden, kann davon ausgegangen werden, dass es sich um die Leerlaufdrehzahl handelt.

Wie erkennt man die Zeiteinheit in der Angabe der Leerlaufdrehzahl?

Im Deutschen wird die Drehzahl meist mit 1/min (Das wäre eine Umdrehung pro Minute.) oder 1/sek (eine Umdrehung pro Sekunde) angegeben. Alternativ ist auch die Schreibweise 1 min-1 oder 1 sek-1 üblich. Hat man es mit einer englischen Angabe zu tun, sind Umdrehungen pro Minute als rpm oder r/min angegeben. Dies steht für revolutions per minute. Die Umdrehungen pro Sekunde heißen auf Englisch revolutions per second und werden dementsprechend mit rps angegeben.

Umso höher umso besser?

Die optimale Drehzahl einer Tischbohrmaschine hängt jeweils von dem Material ab, das durchbohrt werden soll. Daher verfügen Tischbohrmaschinen üblicherweise über mehrere Geschwindigkeitseinstellungen oder sind stufenlos verstellbar. Dementsprechend ist es ratsam eine Tischbohrmaschine mit einer möglichst großen Bandbreite und stufenloser Verstellung oder möglichst vielen Einstellungsmöglichkeiten zu wählen, wenn man eine große Anzahl unterschiedlicher Materialien bearbeiten möchte. Ist eine Spezialisation auf ein bestimmtes Material vorgesehen, reicht eine Tischbohrmaschine, die den entsprechenden Drehzahlbereich abdeckt.

Wann ist welche Leerlaufdrehzahl zu wählen?

Umso härter das Material ist, umso niedriger sollte die Drehzahl gewählt werden. Häufig beeinflusst aber auch der Durchmesser des Bohrers die optimale Drehzahleinstellung der Tischbohrmaschine. Hierbei sollte der Wert umso höher gewählt werden, umso kleiner der Durchmesser ist. Das weichste Material, das üblicherweise beim Bohren verwendet wird, ist Holz. Für es wird eine Drehzahl von etwa 1000/min empfohlen, wobei für weichere Holzsorten auch höhere Drehzahlen gewählt werden können. Für Stahl empfiehlt sich meistens eine Leerlaufdrehzahl von etwa 650/min. Wenn möglich sollte man vor der eigentlichen Arbeit einige Probebohrungen mit unterschiedlichen Drehzahlen durchführen, um die optimale Geschwindigkeit zu testen.

Zusammenfassung

Die optimale Leerlaufdrehzahl einer Tischbohrmaschine ist vom zu bearbeitenden Material abhängig. Bei Vergleichen ist es wichtig darauf zu achten, dass die Zahlen in derselben Zeiteinheit, vorzugsweise als Umdrehungen pro Minute, angegeben sind. Eine große Bandbreite an Einstellungsmöglichkeiten ermöglicht die optimale Bearbeitung vieler unterschiedlicher Materialien.


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